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ESG & nachhaltiges Wirtschaften

Eine Chance für die Zukunftsfähigkeit und Resilienz von Unternehmen

Die Begrifflichkeiten ESG und Nachhaltigkeit sind definiert, die Geschäftsführung mit einem Kurzbriefing abgeholt. Nur welche nächsten Schritte sind für eine erfolgreiche Integration von ESG in meinem Unternehmen jetzt nötig? In diesem Artikel geht es um ein hilfreiches Management-Tool, den aktiven Einbezug von Mitarbeitenden und die Rolle von Chancen und Risiken in der finanziellen Betrachtung von ESG. Wir wollen in diesem Beitrag Hinweise geben, wie viel Aufwand wirklich dahintersteckt und welche Potenziale ESG mitbringt.


Management-Tool „Doppelte Wesentlichkeit“

In der Unternehmenspraxis ist es bedeutsam, den Fokus zu setzen, denn interne Abteilungen sind oft mit dem Kerngeschäft ausgelastet. Nun kommt noch ein weiteres Top-Thema hinzu: ESG! Wir empfehlen, ESG-Themen mit Ihrem Kerngeschäft zu verknüpfen, dies wird Ihnen helfen, Prioritäten zu setzen. In der gesetzlichen CSRD-Reportingpflicht wird Ihnen dafür das Tool der doppelten Wesentlichkeitsanalyse zur Seite gestellt. Wenn Sie präzise Vorarbeit leisten, wird die Reportingpflicht von nicht-finanziellen Kennzahlen übersichtlicher. Branchenbezogen können die Schwerpunkte sehr unterschiedlich sein. In der Immobilienbranche spielen z. B. die Kennzahlen zu Sanierung und Neubau eine Rolle, bei einem Händler liegt der Fokus auf der Gestaltung von nachhaltigeren Sortimenten für Kundinnen und Kunden und in der IT-Branche bei einer nachhaltigen Lieferkette mit dem Schwerpunkt auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen (z. B. in Asien). Ziehen Sie als Quelle auch gern Informationen aus Ihren Branchenverbänden zu aktuellen Trends und Herausforderungen für die Analyse heran.


Aufklärung leisten und alle Mitarbeitende mitnehmen

Dies ist der Schlüssel zum Erfolg! In der Praxis haben sich hier mehrere Ansätze als erfolgreich bewährt:


  • Offizielle Benennung einer/eines Nachhaltigkeitsverantwortlichen mit direkter Berichtslinie zur Geschäftsführung
  • Gründung eines internen Gremiums von „ESG-Botschaftern“
  • Mindestens ein vierteljährliches ESG-Update für alle Mitarbeitenden
  • Hinweis: Wenn Projekte noch in der Planung oder nicht abgeschlossen sind, zögern Sie nicht, diese ebenfalls zu platzieren. Sie können Mitarbeitende z. B. befragen, ob Interesse an einer Projektbeteiligung besteht und damit die Partizipation intern fördern.
  • Folgende Abteilungen sind meist wichtige Sparringspartner: Controlling, Risikomanagement, Unternehmenskommunikation, Vertrieb und Einkauf
  • Wenn möglich: Platzierung von ESG im vorhandenen Onboarding-Prozess berücksichtigen, um neue Mitarbeitende direkt einzubeziehen


Chancen und Risiken in der finanziellen Betrachtung von ESG

Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse wurde zuvor kurz erläutert und umfasst zwei weitere Perspektiven:


  • Outside-In: „Finanzielle Wesentlichkeit“
  • Angaben, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses oder der Lage der Gesellschaft notwendig sind
  • Beispiel: Risiken durch unvorhergesehene Wetterereignisse
  • Primäre Stakeholder: Finanzinvestoren
  • Inside-Out: „Ökologische und soziale Wesentlichkeit“
  • Angaben, die für ein Verständnis der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Nachhaltigkeitsaspekte notwendig sind
  • Beispiel: Auswirkungen des Unternehmens auf soziale Ungleichheit, Menschenrechte oder Biodiversität
  • Primäre Stakeholder: Verbraucher, Gesellschaft, Mitarbeitende


Die Rolle des Risikomanagements als Schnittstelle zu ESG sollte in diesem Prozess hervorgehoben werden. Durch die doppelte Wesentlichkeitsanalyse sind ESG-Themen in das Risiko-Management-System zu integrieren und entsprechende Steuerungsmaßnahmen intern einzuführen. Die Steuerungsmaßnahmen können dann im ESG-/Nachhaltigkeitsprogramm direkt nach innen und außen kommuniziert werden.


Zusammenfassend ist zu sagen: Starten Sie pragmatisch mit diesen Schritten und setzen Sie nach den wesentlichen ESG-Themen Ihr eigens auf das Unternehmen zugeschnittenes Reporting auf. Nicht wesentliche Themen sind nicht notwendig zu betrachten. So entpuppt sich ein gesetzliches ESG-Anforderungsdokument von über 300 Seiten der EU als machbare Aufgabe mit System.


Unterstützung durch FALK & Maria Blume

Für weiteren Beratungs- oder Coachingbedarf stehen Ihnen Frau Blume (blumem@htw-berlin.de) und Herr Dr. Jonas Trischler (jonas.tritschler@falk-co.de) als direkter Ansprechpartner bei FALK gerne zur Verfügung.


„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht"

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Maria Blume

Nachhaltigkeitsexpertin, Dozentin, Business- & Weiterbildungscoach

E-Mail:
blumem@htw-berlin.de


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