Nachhaltigkeitsbericht – Bestimmung des Corporate Carbon Footprint

Das Nachhaltigkeitsberichtswesen stellt eine große Herausforderung dar. Die Bestimmung des Corporate Carbon Footprint ist ein bedeutender Bestandteil davon. Bei unserer eigenen Datenerhebung und Berechnung, aber auch in Gesprächen mit den Mandanten fällt die Frage nach Softwareunterstützung für die Berechnung von Treibhausgasemissionen und für das Nachhaltigkeitsmanagement insgesamt.

Corporate Carbon Footprint (CCF)

Bedeutender Bestandteil der Nachhaltigkeitsberichtserstattung ist der Corporate Carbon Footprint – abgebildet in den drei „Scopes“ gemäß ESRS E1 Climate Change – und der Zielsetzung der kontinuierlichen Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Einklang mit den UN-Zielen.

Die Messung und Fortschreibung des CCF verlangt einerseits ein Regelwerk, das die Methoden und Verfahren zur Berechnung und Schätzung konform zum „GHG-Protocol“ (ein weltweit anerkannter Standard zur Messung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen) festlegt, andererseits verlässliche Verfahren zur Datenerhebung, Datenaufbereitung und eine geeignete Datenablage sicherstellt.

Die Softwarefrage: Excel oder ESG-Software?

Bei der Umsetzung stellt sich die Frage, ob Excel dafür ausreichend ist oder ob eine spezielle Anwendersoftware „ESG-Software“ besser dafür geeignet ist.

Excel ist ein geeignetes Werkzeug, um Berechnungen zu modellieren, jedoch nicht, um Daten zu verwahren, in einer Organisation mit mehreren Bearbeitern fortzuschreiben und als Basis eines permanenten Berichtswerks zu dienen. Die hohe Variabilität der Tabellenkalkulationssoftware ist gleichermaßen das Problem. Gemäß wissenschaftlichen Studien (z. B. Errors in Operational Spreadsheets: A Review of the State of the Art, Powell/Baker/Lawson, 2009) enthalten fast alle in einer Organisation eingesetzten Spreadsheets Fehler. Bei der Hälfte der untersuchten Spreadsheets sind die Fehler sogar so gravierend, dass das Ergebnis nicht verwendet werden kann. Aus Revisionssicht ist die Nutzung von Excel als Erfassungs-, Berechnungs- und Berichtssoftware auch hochbedenklich, denn

• es gibt keine Trennung von Stamm-, Bewegungs- und Konfigurationsdaten
• es ist nicht (wirklich) multi-benutzerfähig
• Zugriffsschutz auf Datei, Blätter und einzelne Zellen ist nur sehr umständlich zu realisieren
• eine Funktionstrennung bei Multi-Benutzer-Bearbeitung kann nicht sichergestellt werden
• Änderungen werden nicht protokolliert

ESG-Software als Instrument zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

All die oben aufgeführten Kritikpunkte an Excel sollte eine ESG-Software erfüllen. Darüber hinaus erfüllt eine ESG-Software regelmäßig spezielle ESG-Funktionen und ist mit Vorlagen und Umrechnungshilfen ausgestattet, die bei der Bestimmung des CCF und der Erhebung weiterer ESG-Daten hilfreich sind:

• Datensammlung: Die Software sammelt ESG-Daten von verschiedenen Quellen (interne Daten z. B. aus dem ERP-System und externe Daten wie z. B. öffentlichen Datenbanken, Geschäftsberichten, Umfragen und anderen Datenquellen)
• Berechnung der Treibhausgasemissionen: Die ESG-Software unterstützt idealerweise bei der Umrechnung von Verbräuchen in Treibhausgasemissionen
• Datenanalyse: Die Software analysiert die ESG-Daten, um wichtige Trends und Muster in der ESG-Performance eines Unternehmens zu identifizieren
• Berichterstellung: Die Software erstellt Berichte über die ESG-Performance eines Unternehmens, um Investoren, Kunden und anderen Interessengruppen Einblicke in die Nachhaltigkeit und den sozialen Impact des Unternehmens zu geben
• Überwachung: Die Software überwacht die ESG-Performance des Unternehmens kontinuierlich und gibt Alarme, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden oder wenn es Anzeichen für eine negative Veränderung in der ESG-Performance gibt
• Benchmarking: Die Software ermöglicht es Unternehmen, ihre ESG-Performance mit anderen Unternehmen in derselben Branche oder Region zu vergleichen, um Best Practices zu identifizieren und die ESG-Performance zu verbessern

Unterstützung durch FALK

Um den CCF zu bestimmen und ein Nachhaltigkeitsmanagement zu etablieren, spricht vieles dafür, eine spezielle ESG-Software einzusetzen. In den letzten Jahren ist eine Vielzahl solcher ESG-Softwarelösungen auf dem Markt erschienen. Die Herausforderung ist – wie bei der Wahl des ERP-Systems – die für Ihre Organisation passende Lösung zu finden. Berater:innen unseres Hauses helfen Ihnen gerne dabei.

„Nachhaltigkeit ist kein Ziel, sondern ein Prozess. Es erfordert eine ständige Anstrengung, um die Balance zwischen Mensch und Natur zu halten.“ (Wangari Maathai).